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Gynäkologischer Ultraschall

 


 

 Ultraschalldiagnostik in der Gynäkologie

Für die Untersuchung des weiblichen Beckens stehen uns heute verschiedene Ultraschalltechniken zur Verfügung: 

  • Transvaginalsonographie in 2D, 3D und 4D

  • Abdominalsonographie in 2D, 3D und 4D

  • Dopplersonographie

  • Farbdopplersonographie

Während man mit der herkömmlichen zweidimensionale (=2D-) Sonographie die Organe im kleinen Becken nur in Form einzelner Schnittebenen betrachten kann, bietet die dreidimensionale (=3D-) Sonographie die Möglichkeit, die Organe des kleinen Beckens räumlich bzw. in drei senkrecht aufeinander stehenden Ebenen darzustellen. Auch lassen sich mit der 3D-Sonographie gezielt Schnittebenen darstellen, die mit der 2D-Sonographie nicht eingestellt werden können.

Die vierdimensionale (= 4D-) Sonographie gestattet zusätzlich die räumliche Demonstration von Bewegungen, wie z.B. des Darmes oder des Blutflusses in Gefäßen.

Die Ultraschalldiagnostik des weiblichen Beckens erfolgt heute überwiegend transvaginal, d.h. durch die Scheide. Damit können die Gebärmutter, die Eierstöcke, die Harnblase, der Darm, der Beckenboden, die Beckengefäße und die Beckenwände sehr gut dargestellt werden. 

In den meisten Fällen wird die Ultraschalluntersuchung des Beckens zur Abklärung eines auffälligen gynäkologischen Tastbefundes durchgeführt. Dabei kommen der Ultraschall-diagnostik verschiedene Aufgaben zu:

  • Darstellung und Lagebestimmung eines auffälligen Befundes
  • Größenbestimmung
  • Organzuordnung
  • Beziehung zu den Nachbarorganen
  • Unterscheidung zwischen zystischen, zystisch-soliden oder soliden Strukturen 
  • Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Befunden 
  • Bei Verdacht auf Bösartigkeit Nachweis weiterer Auffälligkeiten, wie Ascites, Harnstau, vergrößerten Lymphknoten oder Lebermetastasen.

Sowohl die transvaginale als auch transabdominale Ultraschalluntersuchung sind strahlungsfreie Untersuchungen, die beliebig oft wiederholt werden können.

 

Transvaginale Sonographie

Die transvaginalsonographie hat den Vorteil, dass sie jederzeit und ohne Vorbereitung durchgeführt werden kann. Üblicherweise wird sie mit leerer oder nur leicht gefüllter Harnblase durchgeführt. Für die Untersuchung wird der Schallkopf mit einem Kondom überzogen, in dem sich etwas Ultraschallgel befindet. Zur Ankopplung an das Gewebe wird das Kondom außen ebenfalls mit etwas Ultraschallgel versehen. Da man die Ultraschallsonde direkt vor den Gebbärmuttermund legt, erhält man sehr gute Bilder der Beckenorgane.

 

Abdominale Sonographie

Die Abdominalsonographie kommt heute in der Gynäkologie eher selten  zum Einsatz. Sie erfordert eine gut gefüllte Harnblase, damit die störenden Darmschlingen nach oben abgedrängt werden und man somit ein Fenster zu den Beckenorganen erhält. Bei großen Eierstockszysten/-tumoren oder bei großen Gebärmuttertumoren, die über das kleine Becken hinausragen, ist die Abdominalsonographie eine wichtige Ergänzung zur transvaginalen Ultraschalluntersuchung. Auch ist die abdominale Sonographie notwendig, wenn zusätzlich die Nieren, die Region um die Bauchschlagader oder die Leber beurteilt werden sollen.        

Für den gynäkologischen Ultraschall gibt es heute eine Vielzahl von Anwendungsgebieten:

 

Diagnostische Einsatzmöglichkeiten der Sonographie in der Gynäkologie

  •  Überwachung des Follikelwachstums im Rahmen der Sterilitätsdiagnostik

  • Abklärung von Genitalanomalien (Gebärmutter und Scheidenanomalien)

  • Abklärung von Unterbauchschmerzen und entzündlichen Veränderungen, insbesondere bei Abwehrspannung

  • Abklärung von Resistenzen/Tumoren im kleinen Becken

  • Darstellung des Blutflusses in Zysten oder Tumoren

  • Lagekontrollen von Intrauterinpessaren

  • Restharnbestimmung

  • Nachweis sekundärer Tumorzeichen (Aszites, Lebermetastasen, Obstruktion des ableitenden Harnwegssystems)

  • Verlaufsbeobachtungen bei funktionellen Zysten, bei Durchführung einer medikamentösen Endometriosetherapie oder im Rahmen einer onkologischen Therapie

  • Postoperative Diagnostik (Nachblutung, Hämatom, Lymphzyste, Abszess, Harnstauung)

  • Kindergynäkologie

     

Therapeutische Einsatzmöglichkeiten der Sonographie in der Gynäkologie

 

  • Sonographisch gesteuerte Follikelpunktion im Rahmen der In-vitro Fertilisation

  • Ultraschallgesteuerte Zystenpunktion

  • Ultraschallgesteuerte Aszitespunktion (Bauchwasser)

  • Ultraschallgesteuerte Drainage einer Lymphzyste


 

 


 

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